Andreas: Panik-Attacken eines jungen Vaters

 Bei Andreas S.* war die Aussage „Ich bin stark!“ ein fester Bestandteil seines Selbstbildes.

 

Im Oktober 2012 freute sich der 28-Jährige Andreas zusammen mit seiner Frau Barbara* auf seinen Erstgeborenen. Aber dann jagten sich die Hiobsbotschaften der Ärzte: Der Kopf des Kindes sei zu klein, die Beine zu kurz, das Gewicht nicht optimal, der Mutterkuchen verkalkt und der Junge sei schlecht versorgt.

Im achten Monat kam der kleine Stefan per Kaiserschnitt zur Welt. Tatsächlich war seine Lunge nicht richtig entwickelt, sein erster Schrei blieb aus, und – er hatte ein Loch im Herzen. Schwere Zeiten für Andreas S. und seine Frau. Der Industriemechaniker und Schichtführer litt unter Schlafstörungen, reagierte im Alltag und bei der Arbeit gereizt und aggressiv.

 

Nach der Geburt des Stammhalters fühlte er es zum ersten Mal. Sein Magen verkrampfte sich, in seinen Fingern kribbelte es, sein linker Arm schwoll an, sein Herz raste und kalter Schweiß brach ihm aus. Er hatte das beklemmende Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. „Jetzt“, dachte er, „bekomme ich einen Herzinfarkt und sterbe.“Seine Frau rief den Notarzt. Der beruhigte ihn: „Keine Gefahr. Sie haben ‚nur‘ eine Panikattacke!“ 

Eine Zweite erlebte der junge Vater im Januar 2013. Der Arzt im Krankenhaus maß den Puls: 160 zu 120. „Nun kommen Sie mal runter“, sagte er lapidar. Anfang Februar folgte die dritte Panikattacke. Sein Arzt schickte ihn mit den Worten nach Hause: „Das kommt von der Psyche. Sie sind kerngesund.“

Andreas S. sucht in seiner Verzweiflung eine Psychologin auf, die ihm Antidepressiva verschreibt. Vier verschiedene Medikamente. Fünf Wochen bleibt er zuhause, nimmt die Pillen, fühlt sich nicht mehr belastbar und deutlich schlechter als zuvor. „In dem Zustand wäre ich überall hingegangen – Hauptsache raus aus dieser schrecklichen Situation.“ Andreas S.  macht einen Termin mit einem wingwave-Coach aus, von dessen Erfolgen bei psychischen Problemen er gehört hat.

 

Bei wirklich tief sitzenden psychischen Problemen kann die wingwave-Methode oft als Begleittherapie helfen.

Der Coach beruhigt ihn erst einmal und lässt ihn eine Stunde lang erzählen. Von der Angst um seinen Sohn, von seiner Unruhe, von seiner Sucht nach Anerkennung, die so oft ausbleibt, obwohl er sich gerne für andere einsetzt. Schließlich macht der Coach mit ihm den so genannten Muskeltest – und Andreas S. stellt verblüfft fest, dass die Aussage „Ich bin stark!“ von seinem Körper mit Stress quittiert wird. Er kann die Finger beim Test nicht geschlossen halten. „Mein Unterbewusstsein war da anscheinend ganz anderer Meinung“, erinnert er sich. Jetzt fordert ihn der Coach auf, mit den Augen seinen winkenden Handbewegungen zu folgen. Von rechts nach links, von links nach rechts. Immer wieder. Dabei soll der junge Vater an seine letzte Panikattacke denken. Andreas S.  lacht: „Ich dachte: Jetzt spinnt er echt. Was soll das denn bringen?“ Dennoch macht er mit. Nach einer Weile wiederholt der wingwave-Coach den Muskeltest. Jetzt ist sein Klient erst recht erstaunt: Mit der Aussage „Ich bin stark“ hat sein limbisches System nun offensichtlich kein Problem mehr. Die Finger bleiben geschlossen.

 

 

(Quelle: Zeitschrift  

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702013/3)