Fallbeispiel: Lena (19), Studentin


"Tag und Nacht bin ich mit dem Lernen für mein Wirtschaftspsychologie-Studium beschäftigt, selbst an meinen freien Tagen. Es ist wie ein Zwang. Immer habe ich das Gefühl ich schaffe es nicht. Nie kann ich mich zufrieden zurücklehnen, wenn ich mein Lernpensum erreicht habe."

 

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Im Laufe der Sitzung stellt sich heraus, dass Lena Angst hat, Angst davor zu versagen. Bei dem Gedanken an eine Klausur beginnt sofort ihr Herz stark zu klopfen, die Brust schnürt sich eng zusammen. Nach weiteren Winke-Sets wirkt sie sichtlich entspannter und spürt eine starke Erleichterung. "Wenn ich jetzt an die Prüfung denke, geht es mir schon viel besser. Ich spüre jetzt auch eine innere Sicherheit", sagt sie lächelnd. Die Angst ist verarbeitet.

 

Zwei Wochen später, beim Folgetermin, berichtet sie: "Das Thema Prüfung ist durch. Ich fühle mich nun stark genug. Aber den Weg zum Abschluss empfinde ich immer noch als schwere Last." Dahinter steht also noch ein anderes Thema. Der Muskeltest mit Daumen und Zeigefinger führt nun zu einem schwächenden Emotionsstress in ihrer Kindheit:

Sie ist drei Jahre alt, Einzelkind und steht im Mittelpunkt, genießt die volle Aufmerksamkeit der Eltern. Dann kam ihre Schwester auf die Welt, die im ersten Lebensjahr gesundheitliche Probleme hatte, und Lena spürte, dass sie nicht mehr die "Nummer eins" war. Über Leistungen und Fähigkeiten lenkte sie unbewusst die Aufmerksamkeit der Eltern auf sich. Diese waren stolz auf die Lernerfolge und Kunststücke der außergewöhnlich begabten und lerneifrigen Tochter. Damit war für Lena Liebe und Aufmerksamkeit immer mit Leistung verbunden. Sie stellt sich ein Bild der damaligen Situation vor und es erscheint das selbe Herzklopfen und die Enge im Brustkorb, die sie beim ersten Termin beim Gedanken an die Prüfung hatte. Als bedrückende Gefühle tauchen Angst Trauer, Wut und Hilflosigkeit auf. Nach mehrmaligem Winken rückt das Bild in die Ferne und stattdessen tauchen ihre Eltern auf, wie sie jetzt mit ihr umgehen, und es ist in Ordnung.

 

Beim dritten Treffen, 10 Tage später, sagt Lena:" Ich habe das Gefühl, jetzt stark genug zu sein, um alles zu meistern. Ich fühle mich entspannt und leicht. Ich genieße meine Freizeit und freue mich dann auch auf das Lernen."
 
 
(Das Fallbeispiel ist gekürzt dargestellt; Quelle: "Erfolge zum Wundern. 50 und eine Coaching-Geschichte" von Cora Besser-Siegmund und Harry Siegmund, 2009).